In fünf Schritten zur eigenen Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung im Bad oder im Schlafzimmer ist für viele Familien ein kleiner Traum, der sich mit ausreichender Planung vor dem Bau leicht umsetzen lässt. Fußbodenheizungen wärmen nicht nur die Füße und sorgen für ein angenehmes Raumklima - in eher feuchten Räumen wie im Bad, in der Küche und im Wintergarten beugen Fußbodenheizungen effektiv Schimmelbildung vor, ohne die Luft auszutrocknen.

Grundsätzlich unterscheidet man Warmwasser-Flächenheizungen für den Fußboden in Trocken- und Nasssysteme. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, ein bestehendes Badezimmer durch eine elektrische Bodenheizung zu ergänzen - eine elektrische Lösung ist allerdings weniger effizient und bringt relativ hohe Verbrauchskosten mit sich. In einer kurzen Übersicht haben wir die wichtigsten Schritte zum Verlegen des klassischen Nasssystems für Anfänger und Fortgeschrittene zusammengefasst.

Schritt 1: Materialien und Untergrund vorbereiten

Fußbodenheizungen können nach dem Rohbau eines Hauses prinzipiell in jedem Stockwerk installiert werden. Für das Verlegen der praktischen Heizungen ist kaum handwerkliche Vorerfahrung nötig - den späteren Anschluss an den Heizkreisverteiler sollten Sie dennoch einem Fachmann überlassen. Auch die Berechnung der richtigen Vorlauftemperatur und des Abstands der Leitungen für die Flächenheizung hängt von vielen Faktoren ab, die Sie vor dem Verlegen mit einem Experten absprechen sollten. Generell gilt: Die durchschnittliche Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung sollte nicht mehr als 55° Celsius betragen. Der Abstand der Leitungen beträgt je nach verwendete Materialien und Heizlast 10 - 30 cm.

Checkliste benötigter Materialien:

  • Dämmung, um Wärmeverteilung nach unten zu vermeiden
  • Trägersystem für die Leitungen (Matte oder Halterungen)
  • Estrich
  • Randdämmstreifen
  • Bodenbelag
  • Leitungen aus Kunststoff, Kupfer oder Aluminium
  • Eventuell Trockenplatten

Schritt 2: Fläche festlegen

Profis setzen beim Verlegen von Bodenheizungen auf zwei verschiedene Muster: In kleinen Räumen mit geringem Wärmebedarf eignet sich die mäanderförmige Verlegung, die besonders einfach und kostengünstig umzusetzen ist. Vor- und Rücklauf befinden sich dabei an entgegengesetzten Enden des Raumes. Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum und besonders große Flächen eignet sich die etwas aufwendigere Schneckenform. Hierbei liegen Vor- und Rücklauf in enger werdenden Schleifen nebeneinander, wobei immer ein gewisser Mindestabstand eingehalten werden sollte.

Schritt 3: Leitungen verlegen

Die tragende Decke sollte zunächst gänzlich abgedichtet und gedämmt werden. Randdämmungen und Beläge aus PE-Material eignen sich dazu bestens. Im zweiten Schritt kommt das Trägersystem für die Heizungsrohre zum Einsatz. Halterungen aus Kunststoff oder Kupfer sind hier üblich. Beim Verlegen der Rohre sollten Sie auf einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Leitungen achten, damit die Wärme sich später leichter im Raum verteilen kann. Je enger die Leitungen liegen, desto höher sind die Anschaffungskosten und die laufenden Heizkosten, jedoch kann sich der Raum bei kleineren Leitungsabständen deutlich schneller aufwärmen.

Schritt 4: Estrich gießen

Flexibler Estrich dient im Haus wie ein Stoßdämpfer gegen Erschütterungen und alltägliche Belastungen. Für Fußböden mit Flächenheizungen sollten Sie speziellen Heizestrich nutzen, der sich durch einen hohen Anteil an Metallspänen auszeichnet. Heizestrich leitet Wärme besonders gut weiter, sodass der Fußboden sich schnell aufheizt und weniger Energie benötigt wird als bei Materialien, die nicht leiten. Beim Verlegen der Rohre und des Estrichs sollten Sie darauf achten, dass der Boden eben und gleichmäßig ausgegossen wird und die Rohe gänzlich vom flüssigen Material umschlossen werden.

Lassen Sie den Estrich mindestens 72 Stunden lang austrocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt beginnen. Möchten Sie nachträglich eine Bodenheizung in ihren Räumen installieren, müssen entsprechende Kanäle für die Rohre in den Estrich gefräst und mit neuem Estrich aufgegossen werden. Eine Alternative ist die elektrische Bodenheizung, die als Netz auf dem Estrich verlegt und mit Trockenplatten abgedeckt wird. Um die Vorteile einer Fußbodenheizung im Bad und in anderen Räumen voll nutzen zu können, sollten Sie den Estrich möglichst dünn über den Leitungen verteilen, sodass die Wärme nach oben hin entweichen kann.

Schritt 5: Bodenbelag verlegen

Als Bodenbelag kommen Kunststoffe wie Laminat, Holz und Keramik in Frage, wobei Keramik-Fußboden am besten leitet. Unter dem Bodenbelag können Sie außerdem zusätzliche Trockenplatten oder Trittschalldämmungen verlegen, um den Raum weiter aufzuwerten. Die einzelnen Platten und Elemente sollten möglichst dünn sein, damit die Wärme aus dem Boden sich leichter nach oben verteilt. Um den Fußboden möglichst haltbar zu machen, sollten Sie außerdem einen hitzebeständigen Kleber nutzen.

Fußbodenheizungen eignen sich am besten zum schnellen und kurzen Aufheizen, zum Beispiel nach dem Duschen oder beim Spielen im Kinderzimmer. Weil der Energieaufwand relativ hoch ist, sollten Sie darauf achten, die Vorlauftemperatur möglichst gering zu halten und die Heizung nicht dauerhaft laufen zu lassen. Bei Fußbodenheizungen im Bad und anderen Barfuß-Räumen empfehlen wir einen Bodenbelag aus dünnem Marmor oder Keramik, da die Wärme hier bestens gespeichert und an den Körper weitergeleitet werden kann.